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Trocken werden: Der große Schritt von den Windeln zu den Unterhosen

Dein Kind beim Trockenwerden zu unterstützen ist wohl einer der ganz großen Meilensteine und einer, bei dem ganz schön Druck von Außenstehenden gemacht wird. Wer wurde nicht schon gefragt, ob sein Kind schon trocken ist oder wie es denn mit dem Toilettentraining vorangeht? Vor allem, wenn dein Kind mit 3 noch eine Windel trägt, dann wird man schon schief angeschaut und darf sich viele Erfolgsgeschichten anhören, wie andere Kinder mit drei schon trocken waren. Früher durften die Kinder nicht in den Kindergarten, wenn sie noch eine Windel getragen haben.


Aber wann kann ein Kind tatsächlich trocken werden? Dein Kind muss körperlich in der Lage dazu sein, seine Blase und Darm zu kontrollieren. Dazu müssen einige Körpervorgänge ausgereift sein und bei manchen Kindern ist das bereits mit zwei Jahren der Fall, bei anderen erst mit vier Jahren. 


Tatsächlich windelfrei sind mit 3 Jahren nur 50 % der Kinder, diese auch meist nur tagsüber. Viele Kinder brauchen noch bis zum Schulalter nachts eine Windel.

Das Trockenwerden kann man nicht erzwingen und die Kinder sollten bereits Interesse daran haben und dieses auch zeigen.


Es geht auch nicht darum, was andere Kinder schon machen und können, es geht um dein Kind und du kannst es unterstützen, wenn es so weit ist.

In meinem Blogbeitrag möchte ich dir Tipps geben, woran du merkst, dass dein Kind bereit ist, welche Vorbereitungen du treffen kannst und wie du deinem Kind helfen kannst, die Windel gegen eine Unterhose einzutauschen.


ein kleines Mädchen sitzt zum pipi machen auf einem Eimer

Anzeichen, an denen man erkennt, dass das Kind bereit ist zum trocken werden

Meine Kinder waren beide ca. 18 Monate alt, als sie angefangen haben, mich auf die Toilette zu begleiten und ganz genau wissen wollten, was ich da mache. Ich habe ihnen in dieser Zeit auch die ersten Bücher vorgelesen, in denen es sich um das Thema „aufs Töpfchen gehen“ drehte.


Im Laufe des 2. Lebensjahres haben sie auch beide damit angefangen mitzuteilen, dass sie „Kacka gemacht“ haben und wollten diese auch immer anschauen, wenn ich ihnen die Windel gewechselt habe. Sie haben sich auch auf das Töpfchen gesetzt, zuerst aber mit Klamotten und Windel. Später auch mal ohne, aber gekommen ist noch nichts. 


Kinder spüren ab einem gewissen Alter ihre Blasen- und Darmentleerungen und möchten dann auch gern eine neue Windel haben. Sie halten beim Spielen oft kurz inne und sagen dann, dass sie eben Pipi gemacht haben. 

Kinder sollten auch bereits in der Lage sein, Hosen selbst an- und ausziehen zu können.  


Vorbereitungen zum Start in die windelfreie Zeit

Wenn der Zeitpunkt gekommen ist und dein Kind bereit ist, dann empfehle ich ein Töpfchen und einen Toilettensitz zu besorgen. Lass dein Kind entscheiden, was ihm zu Beginn eher zusagt. Der Vorteil des Tröpfchens ist unter anderem auch, dass du es überall mit hinnehmen kannst. Zum Beispiel ins Wohnzimmer zum Spielen, wenn es am Anfang schneller gehen muss, dann müsst ihr nicht erst ins Badezimmer laufen.


Was du sonst noch brauchst:


  • Unterhemden und Unterhosen (sehr viele)

  • Bequeme Hosen mit elastischem Bund (dein Kind sollte in der Lage sein, seine Hose selbst an- und ausziehen zu können)

  • Ausreichend Wechselkleidung (es wird nicht nur die Hose nass, oft muss die gesamte Kleidung (inkl. Socken) gewechselt werden)

  • Feuchttücher und Reinigungsmittel (um Unfälle schnell beseitigen zu können)

  • Kommunikation: bereite dein Kind auf die bevorstehende Veränderung vor

  • Matratzenschutz für die Nacht

  • Belohnungssystem: auch wenn es pädagogisch nicht wertvoll ist, uns hat es geholfen

  • Geduld und Verständnis


ein kleines kind mit Schnuller im Mund sitzt mit Kleidung an auf dem Töpfchen

Die Umsetzung und der Start in die windelfreie Zeit

Die Bedürfnisse und Bereitschaft deines Kindes sollten an erster Stelle stehen. Ein klassisches „Toilettentraining“, bei dem das Kind zu regelmäßigen, festgelegten Zeiten auf die Toilette gesetzt wird, ohne dass es Anzeichen gemacht hat, dass es „muss“, kann ich nicht empfehlen und finde dies auch sehr fragwürdig. Ich habe damit keine gute Erfahrung gemacht und es auch nach wenigen Versuchen sein lassen.


Wenn dein Kind bereit ist, dann folge dem Prinzip „ganz oder gar nicht“. Dies kannst du erst mal auf die Tageszeit beziehen und nachts auch weiterhin eine Windel anziehen oder diese auch gleich weglassen. Wenn du in die windelfreie Zeit startest und deinem Kind immer wieder Windeln anziehst, z.B. zum Einkaufen oder einem Besuch im Zoo und du damit einfach weniger Stress haben möchtest, dann bringt dies das Kind nur durcheinander. Es soll ja jetzt lernen, ohne Windel klarzukommen und das den ganzen Tag. 


Wenn es nicht gerade Sommer ist, dann mache die Wohnung etwas wärmer und lasse dein Kind die ersten Tage untenrum nackt zu Hause herumlaufen. Das Töpfchen kannst du zu Beginn auch immer in die Nähe stellen und es immer wieder ermutigen, es zu benutzen oder wenn „es losgeht“ ihm helfen, sich draufzusetzen. Wenn das gut klappt, kannst du ihm eine locker sitzende bequeme Hose anziehen, die es selbst schnell an- und ausziehen kann. Zuerst auch ohne Unterhose, diese können am Anfang vielleicht noch das Gefühl geben, eine Windel zu tragen oder es dauert zu lange, sie auszuziehen.


Mache dein Kind mit dem Töpfchen und der Toilette vertraut. Lass es selbst entscheiden, welches der beiden es lieber nutzen möchte. Nimm es auch selbst mit zur Toilette und erkläre und zeige ihm, wie die Toilette benutzt wird.

Richte deinem Kind auch gern ein bequemes Plätzchen im Bad her. Lege ein paar Bücher, die es gern liest, in die Nähe, falls es mal länger dauert.


Lobe dein Kind, wenn es geklappt hat, das stärkt sein Selbstvertrauen und motiviert es.


Wenn mal was daneben geht, dann schimpfe nicht. Sei gelassen und wische es einfach auf und/oder wechsel seine Klamotten. Das kommt am Anfang einfach oft vor und kann auch später immer wieder vorkommen. Es gehört einfach dazu.


Versuche auch nicht alle 5 Minuten dein Kind zu fragen, ob es aufs Töpfchen muss. Du baust damit nur zu viel Druck und Stress auf und dies kann eher dazu führen, dass dein Kind gar nicht mehr gehen will.

Erinnere dein Kind aber immer daran, auf Toilette zu gehen, bevor ihr das Haus verlasst oder wenn ihr zurückkommt. Genauso wie es abends vor dem Schlafen oder morgens nach dem Aufstehen auf die Toilette gehen sollte. 


Es wird immer wieder Momente geben, in denen etwas daneben geht. Wenn Kinder in einer fremden Umgebung sind oder sehr im Spiel vertieft sind, kann es sein, dass sie einfach nicht daran denken.


Versuche immer gelassen zu sein und sei nicht genervt, wenn wieder etwas daneben geht. Die Umstellung von der Windel zur Unterhose benötigt einfach etwas Zeit und Geduld. 


Trocken werden in der Nacht

Die Kontrolle der Blase in der Nacht entwickelt sich langsamer und es ist völlig normal, wenn ein Kind bis zu einem Alter von 5 Jahren nachts noch einnässt. Es kann einfach noch eine längere Zeit dauern, bis es im Schlaf merkt, dass es zur Toilette muss.


Es kann hilfreich sein, wenn das Kind tagsüber gut verteilt trinkt und die größte Menge nicht erst abends vor dem Schlafengehen trinkt. Abends nichts mehr zu trinken zu geben, bringt aber nichts.

Nächtliches Wecken des Kindes sollte aber auch vermieden werden, da es nur den Schlaf stört und nicht den Prozess des Trockenwerdens tatsächlich positiv beeinflusst.

Nachts ein Töpfchen neben das Bett stellen, kann dabei hilfreich sein, dass dein Kind schnell und selbständig nachts Wasser lassen kann.


Belohnungssystem

Es gibt Kinder, die einfach keine Lust haben, auf die Toilette zu gehen, da sie zu bequem sind. Warum das Spiel unterbrechen, wenn es Windeln gibt?

Pädagogisch ist es absolut nicht zu empfehlen, aber wenn wir ehrlich sind, wollen wir nicht, dass unsere Kinder zur Einschulung noch eine Windel tragen. Ein Belohnungssystem kann zu Beginn eine wunderbare Motivation für das Kind sein, um mitzumachen. Ich meine hier aber Kinder, die bereits so weit sind und es auch körperlich können. Etwas erzwingen sollte man z. B. bei ganz jungen Kindern damit nicht. 


 

Trocken werden unterwegs

Zu Hause ist das Toilettentraining relativ entspannt und wenn etwas daneben geht, kann es schnell weggewischt werden und genügend Wechselkleidung gibt es auch.

Aber zu Hause einschließen ist in dieser Zeit auch keine Lösung. Das Leben geht weiter, wir müssen einkaufen, ggf. geht das Kind bereits in die Krippe oder den Kindergarten und Unternehmungen in der Freizeit wie Spielplatz, Schwimmbad, Freunde treffen etc. sollen weiterhin stattfinden.


Packe deine Tasche: wesentliche Dinge für unterwegs

Die alte Wickeltasche oder ein Rucksack liegen sicher noch bereit und darf wieder gepackt werden:


  • Ausreichend Wechselkleidung (mind. eine komplette Garnitur)

  • Feuchttücher, Reinigungstücher

  • Müllbeutel oder wasserdichte Beutel für schmutzige Kleidung

  • Tragbare Töpfchen oder Toilettensitze


Öffentliche Toiletten: Strategien für den Toilettengang außerhalb des Hauses

  • Planung im Voraus: Schaue, wo es öffentliche Toiletten oder Möglichkeiten gibt, denn wenn das Kind auf die Toilette muss, muss es meist schnell gehen.

  • Nimm ein tragbares Töpfchen oder Toilettensitz mit. Dies gibt es nicht überall und ich setzte mich persönlich ehrlich gesagt auch nicht gern auf öffentliche Toiletten.

  • Gehe mit deinem Kind, bevor es losgeht, noch auf die Toilette und erinnere es regelmäßig daran, wenn ihr unterwegs seid. Das kann Unfälle vermeiden oder reduzieren.


 

Fazit

Das Trockenwerden ist ein bedeutender Meilenstein, der individuell und ohne Druck erfolgen sollte. Der Übergang von der Windel zur Unterhose kann für Eltern und Kinder eine herausfordernde Zeit sein, die mit Geduld und Verständnis gemeistert werden kann. Es sollte immer individuell auf die Bedürfnisse und Signale des Kindes eingegangen werden und es in seinem eigenen Tempo unterstützt werden.

Die Umstellung erfordert Geduld und Zeit, aber mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung kann das Trockenwerden zu einer positiven Erfahrung für die ganze Familie werden.


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